Bei der "Conscious Magic"-Serie scheiden sich die Geister. Die einen sagen: Zu wenig Inhalt und zuviel Gerede. Die anderen mögen die Direktheit der Routinen, das Unkomplizierte und die Art und Weise, wie eigentlich klassische Effekte einen besonderen Dreh in der Präsentation erhalten. Ich gehöre zu den letzteren. Du findest vier Routinen, ihre Effektivität wird durch Real-Live-Vorführungen belegt. Nach jeder Vorführung unterhalten sich die beiden Protagonisten Gerard und Pink darüber und nehmen die Routine auseinander. Ich finde dieses Format gut und lehrreich. Für mich ist schon die erste Routine "Right" das Geld für die DVD wert. "Red Hot Pocket" ist eine äußerst verblüffende Chicago Opener-Version, für die man keinen Tisch benötigt - perfekt für Walkaround Magic. Und für "A Trip" gibt es auch gleich die vier Karten dazu, damit du sofort loslegen kannst (und dabei ein wunderbares, auf dem Elmsley Count basierendes Vorzeigen von vier beidseitig unbedruckten Karten lernst). Laufzeit 1 Stunde und 16 Minuten. In englischer Sprache.

Gleich mal eine Warnung vorweg: Auf dieser DVD lernst du keinerlei Tricks, noch nicht einmal vorgeführt wird hier etwas. Ausnahme: Dai Vernon fertigt ein Scherenschnitt-Portrait von Steve Freeman an, etwas, das er wirklich gut beherrscht. Manche Künstler machen daraus einen Beruf. Dai Vernon hat sich, zum Glück für uns alle, für die Magie entschieden. Und berichtet in einem langen Gespräch mit Gary Ouellet, Steve Freeman und Michael Ammar aus seinem reichhaltigen Leben, erzählt Anekdoten und berichtet von Begegnungen mit anderen berühmten Zauberern. Näher kann man dem Menschen Dai Vernon nicht kommen. Das ganze besteht aus den letzten beiden Videobändern der legendären "Revelations"-Serie, die für diese DVD remastered und digitalisiert wurden. Erschienen bei L&L Publishing. Laufzeit fast zwei Stunden. Englischsprachig. 

Zauberkunst mit Würfeln. Zwei wunderbare Beiträge von Daryl: "Sack's Dice Routine" und "4 Dice Chink-a-Chink", eine tolle Matrix-Routine bei dem die Würfel mit den vier Zahlen von 1-4 nach oben Stück für Stück in eine Ecke wandern. Genial! John Mendoza zeigt und erklärt Senator Crandells berühmte "Dice Stacking"-Routine mit der Produktion eines gefüllten Schnapsglases unter dem Becher als Climax. James Zachary vertieft die Kunst des "Dice Stacking". Wir lernen Steve Dacris "Dice Routine" und Mark Leveridges raffinierte "Wild Dice"-Routine unter drei Laden von Streichholzschachteln. Empfehlenswert! Laufzeit knapp anderhalb Stunden. Aus der "World's Greatest Magic"-Serie von L&L Publishing. Englischsprachig.

Wer ist Dorian Rhodell? Keine Ahnung. Aber immer wieder erstaunlich, wie viele feine Techniker da draußen in der Zauberwelt herumlaufen. Als Schüler von Larry Jennings hat er dessen klassische Kartenmagie adaptiert und auf ein modernes Publikum zugeschnitten. Jennings selber sagt zu Rhodell: "A real miracle man." Acht Routinen und drei Griffe. Nichts für Anfänger! Produziert von Dan & Dave, die für junge, fortgeschrittene Kartenzauberkunst stehen. Laufzeit eine Stunde. In englischer Sprache. "Here we go..."

Dies ist eine sehr spezielle DVD: Eine absolute Low-Budget-Produktion, irgendwo aus der amerikanischen Provinz. Mit viel Stolz und Begeisterung präsentiert von einem jungen Mann mit offenem Hemd und Südstaaten-Slang. Das einzige Thema: "Karte durch Fensterscheibe". Es beginnt mit den Basics und man überlegt schon, ob man das Video abbrechen soll. Aber plötzlich ist man über den Erfindergeist von Eric James, so heißt der junge Mann, doch positiv überrascht. Stell dir vor, du stehst vor einer leeren Scheibe. Der Wundermann knallt ein Kartenspiel gegen die Scheibe. Alle Karten durchdringen die Scheibe und flattern auf der anderen Seite zu Boden. Nur deine unterschrieben Karte bleibt an der Scheibe kleben. Diese und viele andere Variationen beschreibt dieses Video. Es muß ein wenig gebastelt werden, kostet dafür aber nur ein Bruchteil von dem, was man für ähnliche Produkte hinlegt. Clever! Laufzeit 47 Minuten. Englischsprachig.

Das ist immer etwas fragwürdig: Man kauft eine gar nicht mal so billige DVD, die nur eine Routine enthält und auf über eine halbe Stunde Länge gestreckt wird. So auch hier. Nicht, dass du mich falsch verstehst: Der Effekt ist stark. Jemand soll sich aus seinem eigenen Kartenspiel frei eine Karte heraussuchen. Er steckt sie zurück mitten ins Spiel, mischt dieses und schiebt es zurück in die Schachtel. Dann steckt er es in seine Hosen- oder Brusttasche. Du greifst nur einmal kurz hinein und kommst Sekunden später mit der Zuschauerkarte hervor. Der Zuschauer nimmt die Schachtel mit dem Spiel darin aus seiner Tasche heraus und stellt fest, dass seine Karte wirklich darin fehlt. Es ist sein Spiel. Die Schachtel steckt nicht in einer Zellophanhülle. Keine Ärmel, keine Fingerfertigkeit. Alles ist untersuchbar. Nichts wird hinzugefügt oder gestohlen. Der Vorführende berührt das Spiel nur in wenigen (wenn auch entscheidenden) Momenten. Jetzt kommt das Kaufargument: Bei mir zahlst du für dieses Geheimnis nur fünf Euro. Interesse? Penguin Magic. Laufzeit 36 Minuten. In englischer Sprache.

Eine brilliante Idee mit vielen Effektvarianten (die auch gezeigt werden). Hier ist eine davon: Mit einem schnelltrocknenden Marker malst du auf das Portrait von Kennedy, welches sich auf einem Halbdollar befindet, eine Sonnenbrille. Sie ist nach oben geschoben, hängt auf Kennedys Stirn. Du streichst nur einmal mit zwei Fingern darüber und die aufgemalte Brille befindet sich nun auf seiner Nase, wie es sich gehört. Sofort gibst du die Münze ohne Austausch zum Untersuchen. Die Brille ist nicht mehr abwischbar. Geht auch mit Euros oder anderen Währungen. Der Fantasie, was die Vorher-Nachher-Effekte betrifft, sind keine Grenzen gesetzt. Billig produziertes Küchentischvideo. Es zählt nur die Idee. Herausgegeben von magic shop aus der Schweiz. Laufzeit 45 Minuten. Ohne Sprache, nur mit Musikuntermalung. Trotzdem leicht verständlich.

Der Schweizer und Wahl-New Yorker Marco Tempest als High Tech-Magier in seiner TV-Serie "Der virtuelle Magier" von 2006. Mit SF-Elementen, 3D-Animationen und Special Effects, erweitert durch Handys und Fernseh-Screens. Kleinere Illusionen wechseln mit größeren ab, inszeniert in teilweise exotischen Settings wie Chinatown oder Las Vegas. Sogar über Wasser kann er gehen! Laufzeit 3 Stunden, verteilt auf 2 CDs. Deutsche und englische Sprache.

Also gut, "the best 12 Tricks in Magic", wie das Cover verspricht, werden auf dieser DVD für Anfänger sicherlich nicht erklärt, aber die Auswahl ist völlig okay. Es ist alles dabei: Karten- und Münzentricks, Geldscheine, Streichhölzer, Gummibänder, Seile und Mentaltricks. Und als Bonus die Balducci-Selbstschwebe, die David Blaine in seinem ersten Special so populär gemacht hat. Hinzu kommen einige Forcemethoden und weitere Techniken mit Spielkarten. Ein junger, smarter Amerikaner namens Rob Stiff (nie gehört) präsentiert das ganze. Immerhin 2 Stunden Laufzeit. Produziert von Magic Makers. In englischer Sprache.

Die 26. Ausgabe des "Reel Magic"-Videomagazins von Kozmo Magic. Mit einem längeren Interview mit Wayne Houchin sowie Beiträgen von Shawn Farquhart, Terry Ward, Simon Lovell, David Roth, John Carey, David Solomon und anderen. Außerdem Reviews von David Regal und Wayne Kawamoto, Griffe von drei "Move Monkeys" und Berichte von einer Händlermesse. Eine bunte Mischung also, über 1 Stunde lang und 2011 produziert. Meine Lieblinge sind David Solomons "Simplex Oil & Water" und Shawn Farquharts "S.T.E.P. Project Vol. 2". Englischsprachig. Ach, eine PDF der Zeitschrift "Magicseen" ist auch noch dabei...

Acht meist manipulative, aber praxistaugliche Effekte mit Karten, Riesenkarten, Ringen und Münzen. Wer den sympathischen, leider jüngst verstorbenen Jupiter von seinem Händlerstand auf unzähligen Zauberkongressen kennt, der weiß, dass er seine Kreationen auch wirklich vorführen konnte. Mit wunderbaren Zeichnungen versehen.

Geheftet, Format A4, 29 Seiten, viele Zeichnungen, Eigenverlag, o.J.

Herausgegeben in der Reihe "Spiele Bibliothek" finden sich in diesem Taschenbuch eine Fülle von Kartentricks und durchaus anspruchsvollen Techniken wie Volte, Schleifen oder Palmage. Vom Schwierigkeitsgrad ist für jeden etwas dabei und auch mentale Effekte oder präparierte Karten kommen zum Einsatz.

Softcover, Format 15x21 cm, 79 Seiten, 18 Illustrationen und ein paar Fotos, Falken Verlag, 1983.